Nachhaltigkeit im Kulturbereich strukturell fördern. Handlungsempfehlungen für die Entwicklung von Förderprogrammen

Nachhaltigkeitskonzept im Rahmen der Akademie für Zukunftskultur

Vorgestellt wird eine von fünf Abschlussarbeiten aus der Frühjahrs-Akademie.

Erarbeitet wurde ein Konzept zur Weiterentwicklung von Förderprogrammen am konkreten Beispiel von Pro Helvetia. Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt öffentlich geförderte Kulturorganisationen bislang bei diversitätsorientierten Veränderungsprozessen durch Coaching-Programme. Im Rahmen der Akademie für Zukunftskultur wurde der Förderaspekt und der Prozess um ökologische Nachhaltigkeitsaspekte ergänzt.

“Ziel des Nachhaltigkeitskonzeptes ist ein transversales Nachhaltigkeitsverständnis, also ein Förderprogramm, das soziale und ökologische Nachhaltigkeit vereint, alle Aspekte umfasst und sie nicht gegeneinander ausspielt..”

Lisa Pedicino, Pro Helvetia e.V.

Fokus des Nachhaltigkeitskonzepts

  • Enablement und interne Kompetenzerhöhung der Organisation in allen Nachhaltigkeitsbereichen
  • Vermittlung von spartenspezifischen Good Practices
  • Ausbau eines Berater:innen-Pools für strategisches Nachhaltigkeitsmanagement

Umsetzung: Umgestaltung des Förder-Prozesses

  1. Bewerbung: die Förderzusage erfolgt durch einen neu erarbeiteten Kriterienkatalog. Durch diesen lassen sich u.a. Veränderungsbereitschaft, Commitment und Kapazitäten für die Umsetzung von Nachhaltigkeit überprüfen
  2. Prozessbegleitung: 
    Phase 1: die Organisationen sind verpflichtet, anhand des Maßnahmenkatalogs eine Analyse der bestehenden Herausforderungen und Potentiale durchzuführen
    Phase 2: Zwischenevaluation durch einen Auswertungsbogen (Wesentlichkeitsanalyse, quantitative Auswertung)
  3. Evaluation: Geschäftsleitung und Nachhaltigkeits-AG treffen andere Teilnehmende zur Diskussion von Herausforderungen, Widerständen und Lösungen (qualitative Auswertung)

Agenda der Abschlussprüfung

A. Einleitung

  1. Status Quo der Branche/ der Organisation
    • Ausgangssituation
    • Umfang und Ziele des Projekts
  2. Kontextanalyse: politische und rechtliche Anforderungen und Ausblick, Leuchttürme
    • Nachhaltigkeit in der Schweiz
    • Bestehende Förderprogramme und Netzwerke
    • Handlungsfelder des Förderprogramms
    • Ziel und Vision

B. Vom Wissen zum Handeln

3. Veränderungsbereitschaft und Widerstände

  • Stakeholder-Analyse und Widerstände
  • Hypothesenbildung: wie es funktionieren könnte

4. Zoom in: Case Study – Das neue Förderprogramm “Tandem Nachhaltigkeit”

  • Zoom-In: Maßnahmen und Handlungsempfehlung
  • Nachhaltigkeitsdefinition anhand der SDGs, Fokus auf Kern-SDGs
  • Ablauf: Bewerbung, Prozessbegleitung und Evaluation
  • Maßnahmenableitung und Wesentlichkeitsanalyse
  • Messung von Wirksamkeit

C. Abschluss

  1. Abschluss und Ausblick: wie geht es weiter? Mit dem Projekt, mit der Gruppe?
    • Zoom-Out: Nächste Schritte
    • Idee: Integration des Prozesses in den Strategie-Prozess von Pro Helvetia
    • Prozessbegleitende Kommunikation
    • Quellen und Anhang

Prüfungsergebnis allgemein: bestanden

  • Konzept ist strategisch aufgebaut, schaut auf wesentliche Hebel: Förderkriterien sind im allgemeinen noch zu wenig auf ganzheitliche Nachhaltigkeit ausgerichtet
  • Gruppe führt sehr gut in das Thema ein, Zuhörer:innen werden gut abgeholt in den ersten Minuten, Feedback der anderen und des Supervisors wurde eingebunden
  • Professionell in Vorstellung von Team und Prozess
  • Die Initiative ist nachhaltigkeitswirksam: Sie wird insbesondere in bestehende Prozesse integriert
  • Professionelle Vorstellung der Kontextanalyse
  • methodisch sinnvoll, gute Struktur, leicht nachvollziehbar und auf den Punkt
  • Methoden des Strategischen Nachhaltigkeitsmanagements sinnvoll angewendet

Teilnehmer*innen

Absolvent*innen: Carolin Kohl, Henning Jakob, Lisa Pedicino
Prüfer:innen: Tabea Leukhardt, Daniel Seitz

„Danke für die tolle Akademie-Erfahrung! Ich bin als Mensch gewachsen und habe viel gelernt. Mein Kopf ist voll mit Ideen und Inspirationen!“

Henning Jakob – Teilnehmer

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